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Was ist eine prismatische Wirkung?  

Mit einer prismatischen Wirkung im Brillenglas kann eine Fehlstellung (auch Schielfehler) der Augen korrigiert werden. Bei einer Fehlstellung seiner Augen sieht derjenige Doppelbilder. Doppelbilder versucht das Gehirn zur Deckung zu bringen. Ist ihm das durch eine zu große Abweichung nicht möglich, werden Schwindelgefühle ausgelöst oder das Gehirn schaltet eines der beiden Bilder einfach ab. Von einer prismatischen Wirkung spricht man, wenn ein Lichtstrahl nicht durch den optischen Mittelpunkt eines Brillenglases verläuft. Der optische Mittelpunkt ist die Stelle, in einem optisch wirksamen Glas, durch den ein Lichtstrahl ungebrochen hindurchgeht. Trifft der Lichtstrahl an einer anderen Stelle auf das optisch wirksame Glas, wird er in Richtung der Basis des Glases umgelenkt. Ist auf einem Rezept eine solche prismatische Wirkung vorgeschrieben, so korrigiert sie durch die umlenkende Wirkung eine Fehlstellung der Augen. Die Umlenkung des Lichtstrahls entspricht dann dem Winkel der Fehlstellung der Augen. Umgekehrt gilt aber auch: Sind Brillengläser mit ihren optischen Mittelpunkten nicht exakt auf den Abstand der Mittelpunkte beider Augen zentriert, so haben sie eine ablenkende, prismatische Wirkung auf die Augen. Diese wirkt sich wie eine Fehlstellung mit den gleichen Folgen aus. Folgen sind: Schwindelgefühle, unsichere Bewegungen und eventuell Drehschwindel bis zu Orientierungsverlust ausgelöst durch das Bemühen des Gehirns Doppelbilder zur Fusion zu bringen. Bei Einäugigkeit treten diese Störungen selbstverständlich nicht auf.

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  Tipps und Tricks: Austrocknende Ohrentropfen  

Jeder Taucher kennt die schmerzhaften Ohrenentzündungen, die ihn in tropischen Meeren plagen können. Untersuchungen des Hygieneinstituts der Uni Wien haben gezeigt, daß nicht das Meerwasser die hauptsächliche Schuld an den Infektionen des Gehörgangs trägt, sondern mehrere Faktoren, die zusammentreffen können.
Die Ursache der Infektionen liegt in der Hauptsache an dem zwischen 35° bis 60° warmen Wasser der Duschen. Dieses nie keimfreie Wasser ist durch seine Temperatur der ideale Lebensraum für alle erdenklichen Bakterien und Pilze.
Eine eventuelle Abwehrschwäche als Folge eines langen Fluges und das feuchtwarme Klima fördern ein rasches Wachstum von Mikroorganismen im nicht austrocknenden Gehörgang. Das in den Gehörgang eingedrungene, keimbeladene Duschwasser erhöht die Zahl der Mikroorganismen weiter.Das eindringende, an sich keimfreie Salzwasser verhindert zusätzlich eine Austrocknung im Gehörgang.
Nach einem Tauchgang hinterläßt das antrocknende Salzwasser unter Umständen Salzkristalle am Ohreingang. Diese Kristalle kitzeln. Wenn man versucht, sich von diesem Reiz durch Eindringen mit dem Finger in den Gehörgang zu befreien, kann man die feine Haut im Gehörgang mit den kleinen Salzkristallen leicht verletzen. Durch diese Verletzungen haben pathogene Keime leichtes Spiel dort einzudringen und die bekannten Infektionen auszulösen.
Da die Krümmung des Gehörgangs und Ohrsekrete das eingedrungene Wasser zurückhalten, wird die Haut aufgeweicht. Sie bildet jetzt zusätzlich einen idealen Nährboden und führt zu einer explodierenden Keimzahl.
Der Gehörgang sollte also immer sauber und trocken gehalten werden, jedoch nicht mit einem Q-Tip gereinigt werden, da damit wiederum eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Zur Prophylaxe haben sich austrocknende Ohrentropfen bewährt, die man nach dem Tauchgang mit einer Pipette in den Gehörgang tropft und ein bis zwei Minuten nicht herauslaufen läßt.
Diese Tropfen kann man sich in jeder Apotheke mischen lassen. Sie sollen einerseits dehydrieren, andererseits ein antimikrobielle Wirkung erzielen. Die Rezeptur stammt von der Wissenschaftlichen Zentrale des Schweizerischen Apothekervereins.
Sie besteht zur dehydrierenden Wirkung aus Ethanol oder Isopropylalkohol und der antimikrobiellen Essigsäure in folgender Zusammensetzung:
  • ACIDUM ACETIKUM 98%: 1,0
  • ETHANOLUM 70%: ad 50,0

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Was ist eine Sattelfläche?  

Die Sattelfläche entsteht durch eine Minus- und eine Pluskurve (Fläche) die orthogonal gekreuzt zueinander stehen; dabei bildet sich ein Sattel.

Sattelfläche

Sattelflächen sind kompliziert in der Herstellung.

Achtung

Sattelflächen entstehen auch bei Bifocal- und Trifocalgläsern im Nahbereich durch die Addition.

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Tauchmasken mit optisch korrigierenden Fertiggläsern aus dem Tauchsportgeschäft  

In den Tauchsportgeschäften werden von global agierenden Tauchsportartikel-Herstellern zu den von diesen hergestellten Tauchmasken optisch korrigierende Fertiggläser angeboten.
Je nach Hersteller und Glasstärke erstreckt sich die optisch wirksame Fläche über das ganze Glas oder lässt bei hohen Werten für Kurzsichtige wegen der Glasdicke temporal einen Bereich ohne optische Wirkung frei, wodurch das Blickfeld eingeschränkt ist.
  • Die Glasstärken werden nur in ½ dpt. - Abstufungen bis ca. 10.0 dpt. geliefert.
  • Gläser zur Korrektur eines Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) werden nicht angeboten.
  • Insgesamt werden nur ca. 33 Glasstärken angeboten. Etwa 28 Millionen Möglichkeiten sind nötig und werden von uns gefertigt. Das ist nur in Einzelfertigung herzustellen.
  • Einzelne Hersteller liefern auch Pluswerte bis ca. 3.0 dpt. für Übersichtige.
  • Seit einiger Zeit sind auch Nahteile für presbyope (alterssichtige) Taucher im Angebot. Diese Gläser sind mit Kunstharzkleber aufgeklebt. Meist sind die Kleberreste um den Glasrand nicht entfernt. Die Gläser sind blockig und dick, die Nahteilform oftmals verkehrt herum aufgekittet. Nahteilhöhen oder die Zentrierung der optischen Mittelpunkte sind ohne Bezug auf die Bedingungen des Trägers.
Eine Zentrierung der optischen Mittelpunkte auf den Augenabstand des Trägers ist schon aus Gründen der Serienfertigung nicht möglich.

Fertiggläser sind gefährlich.

Da Fertiggläser in der Zentrierung nur zufällig mit dem Augenabstand übereinstimmen können und dadurch bei höheren Zentrierdifferenzen Doppelbilder entstehen, die das visuelle System des Gehirns über das vestibuläre System versucht zu kompensieren, kommt es zu Schwindelanfällen. Das kann sich zu Drehschwindelanfällen steigern, die zum Orientierungsverlust und dadurch zu Panikreaktionen des Tauchers führen können. Panikreaktionen unter Wasser sind lebensgefährlich.
Diese Symtome werden von den Tauchern und auch den Tauchmedizinern meist nicht auf die fehlerhafte Zentrierung der Tauchmaske zurückgeführt, sondern auf Kreislaufprobleme oder Zustände nach einer fehlerhaften Dekompression.

Unter Wasser ist aus vielfachen Gefahrengründen der höchstmögliche Visus absolut oberstes Gebot, auch im Nahbereich. Wer den Tauchcomputer nicht in allen Situationen einwandfrei ablesen kann, spielt mit dem Leben. Eine Häufung von Tauchunfällen gerade von alterssichtigen Tauchern zeigt dies deutlich.
Man kann nur davor warnen, als Taucher solche vorgefertigte Gläser zu kaufen.

Tauchsporthändler haben keine augenoptische Ausbildung!

Tauchsporthändler können weder an Hand von den Tauchern mitgebrachten Brillenpässen noch von Rezepten von Augenärzten die nötigen Glasstärken aus den wenigen vorhandenen Fertiggläsern beurteilen, besonders, wenn es sich um Astigmatismus - oder Prismenverordnungen handelt. Unter Wasser sind andere Entfernugsverhältnisse im Nahbereich, die eine andere Glasstärke erfordern. Ebenso verlangt der andere Frontglasabstand der Tauchmaske als der, der Brille zur Augenoberfläche in den meisten Fällen eine diesem Abstand angepasste Glasstärke. Diese muß vom Augenoptiker entsprechend neu bestimmt werden.

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Optische Tauchmaskengläser aus der Bastelstube:  

Viele fehlsichtigeTaucher verlassen sich mit ihrer Korrektur in der Tauchmaske auf dubiose Basteleien, die in der Werbung aller möglicher Medien angepriesen werden. In Leserbriefen werden „do it yourself-Verfahren“ empfohlen, die deutlich eine Desinformation des Briefschreibers zeigen und zu Sparen am falschen Platz verleiten. Viele dieser Konstruktionen können teuer und gefährlich werden.
Besonders auffällig sind die Empfehlungen ungeeigneter Klebstoffe wie Kanadabalsam, Wasserglas,Epoxydharze aller Art oder Aquariumkleber.
Selbst optische Werke verwenden Epoxydharze. Alle Klebstoffe lassen die aufgekitteten optischen Gläser von den Tauchmaskengläsern früher oder später wieder abplatzen. Das Aqua Optik - Klebeverfahren ist absolut sicher.

Abplatzende Gläser Verklebung mit Epoxydharzen. Nahteilkanten ungenau verschliffen
 
Nahteile ungleich in der Form ohne exakte Zentrierung und Nahteilhöhe.

Einige Optische Werke bieten plankonkave und plankonvexe Bifokalgläser aus dem normalen Brillenglasbereich dem Augenoptiker an. Die Nahteile dieser Gläser werden durch die Einarbeitung auf die richtigen Dezentrationswerte so klein ,dass sie ihrem Zweck nicht mehr gerecht werden können. Das Blick -und Gesichtsfeld reicht nicht mehr aus. Da die Gläser nur in max. 70 mm Ø hergestellt werden, deckt das Glas im temporalen Bereich, bei richtiger Dezentration das Tauchmaskenglas nicht ab. Es fehlt also beim Blick nach links und rechts ein Stück vom Blick – und Gesichtsfeld.

Es werden Folien mit optischer Wirkung angeboten, die auf die Innenseite von Brillengläsern gedrückt durch Adhäsion haften. Allerdings haften sie nicht in Tauchmasken wenn Wasser in die Maske eindringt, was jederzeit durch viele Ursachen passieren kann. Dann gleiten die Folien ab und werden beim anschliessenden Ausblasen der Tauchmaske ausgeschwemmt.
Außerdem zieht das Material der Folien Kalk- Salzrückstände an, die sich als Belag durch Trocknung anlegen und sich nur noch schwer entfernen lassen. In kürzester Zeit wird die Folienlinse dadurch blind.
Die Gefahr durch das Ausspülen liegt auf der Hand. Der Benutzer einer Nahfolie kann seinen Computer nicht mehr ablesen. Der Benutzer von Vollfolien sieht je nach Glasstärke nicht mehr viel.
Folienlinsen können außerdem keinen Astigmatismus korrigieren. Linsenfolien für nah oder fern können vom Laien kaum korrekt in die Tauchmaske eingesetzt werden.

Von all diesen Konstruktionen ist nur abzuraten. Nach der Erkenntnis etwas untaugliches gekauft zu haben, wird die Sache doppelt teuer.

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Refraktionswahrheit in der Tauchmaskenoptik  

Nach Bestimmungen im Medizinproduktegesetz ist in Sehilfen die sogenannte Refraktionswahrheit einzuarbeiten.
Die Korrektionstauchermaske ist ebenfalls ein Sehhilfe, außerdem eine Sehhilfe die unter besonderer Verantwortlichkeit des Herstellers steht. Da geringfügige Fehler in der Herstellung wie der Refraktionsbestimmung zu erheblicher gesundheitlicher Gefährdung führen können. Z.B.: Falsche Achslagen und besonders Fehlzentrierungen können zu Schwindelanfällen und Panik führen. Falsche Nahstärken können durch Ablesefehler der Tauchcomputer einen Dekounfall mit schweren körperlichen Schäden oder sogar den Tod herbeiführen.

Deshalb: Wünscht ein Kunde, dass in seine Tauchmaske Glasstärken nach seinen eigenen Angaben eingearbeitet werden, muss nachgeprüft werden, ob diese Werte seinen tatsächlichen Glasstärken auch unter den Bedingungen unter Wasser entsprechen. Entsprechen diese nicht diesen Werten und ergeben offensichtlich nicht den erforderlichen Visus, kann dies eine Gefährdung für den Kunden bedeuten. Sollte der Kunde trotzdem verlangen, dass diese Werte eingesetzt werden, muss sich der Augenoptiker, um sich vor etwaigen Regressansprüchen nach dem Produkthaftunggesetz zu schützen, vom Kunden aus Sicherheitsgründen eine ausdrückliche Willenserklärung unterschreiben lassen.

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Der HSA und seine Bedeutung bei Tauchmasken  

Der Begriff HSA = Hornhautscheitelabstand. Das ist der Abstand von der Innenfläche des Tauchmaskenfrontglases zur Hornhautoberfläche des Auges.

In der Regel gilt für Brillen ein HSA von 12 mm. Tauchmasken haben einen weitaus größeren Abstand der Frontscheiben zur Hornhaut. Das ist durch die Einbeziehung der Nase in den Maskenkörper und die Auflage des elastischen Auflagekörpers der Tauchmaske gegeben. Die meisten Tauchmasken haben, auch aus Gründen der unterschiedlichen anatomischen Gesichtstopographien, einen HSA von über 20 mm. Bei Wirkungen über - 4.00 dpt. ergibt das etwa - 0,25 dpt. mehr, die ausgeglichen werden sollten. Im Plusbereich wirkt sich der höhere HSA eher positiv aus. Die Scheitelhöhe ist bei Pluswerten dem Auge zugewandt. Dadurch verringert sich in Fällen mit höheren Pluswerten der HSA, so dass keine zusätzliche Korrektur nötig ist. Es ist darauf zu achten, dass eine Tauchmaske in diesen Fällen sogar einen größeren HSA haben muss, damit die Wimpern nicht am Korrektionglas streifen. Bei höheren Pluswerten ab + 2,50 dpt. gilt also schon bei der Auswahl der Tauchmaske auf diesen Umstand zu achten.

Die unter dem neuen HSA einzusetzende Glasstärke sollte der Taucher besonders bei höherem zylindrischem Wert durch eine erneute Brillenglasbestimmung bestimmen lassen. Dies gilt, vor allem wenn die Glasstärke auf einem Rezept unbekannter Herkunft vorgegeben ist und deren Tendenz zur Über – oder Unterkorrektion dem beauftragten Augenoptiker nicht bekannt ist.

Wie messe ich den HSA bei Tauchmasken?

Da Tauchmasken seitlich durch einen breiten Rahmen und den nur durchscheinenden Silikonkörper nicht einsehbar sind, ist messen von der Seite unmöglich. Auch ein Maßstab eines großen deutschen Glasherstellers zur Bestimmung des HSA für Gleitsichtgläser mit einer eingebauten Meßmöglichkeit, ist ein ungenaues, schlechtes Hilfsmittel.

Genauer ist ein einfacher Papierstreifen L – förmig gebogen, ca. 8 - 10 mm breit, ein Stückchen Tesafilm und ein PD – Maßstab.

So wird vorgegangen:

  1. Zunächst werden die Durchblickspunkte in Augenhöhe beim Geradeausblick von außen auf den Tauchmaskengläsern angezeichnet.
  2. Von innen wird der in 90° geknickte Papierstreifen über dem angezeichneten Durchblickspunkt aufgeklebt und zwar hochkant in 90° zur Lidspalte. Er darf auf keinen Fall quer in Richtung Lidspalte zeigen.

  3. Der Prüfling muss die Augen schließen. Die scharfe Papierkante darf die Hornhaut nicht berühren.

  4. Der Papierstreifen wird so oft kürzer geschnitten, bis er bei lockerem Sitz der Tauchmaske (ohne angelegtem Kopfband) gerade das Augenlid berührt.

  5. Diese Strecke wird mit dem Maßstab gemessen. Dies ist unser neuer HSA.

Die unter dem neuen HSA einzusetzende Glasstärke sollte besonders bei höherem astigmatischen Wert durch eine erneute Refraktion bestimmt werden. Dies gilt besonders, wenn die Glasstärke vorgegeben ist und deren Tendenz zur Über – oder Unterkorrektion nicht bekannt ist.

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Messung von Einstärkengläsern für Taucher bis 42 Jahren  

Ziehen Sie einen horizontalen Strich quer über die Tauchmaskengläser u.zw. für jedes Glas einzeln, mit einem auf Glas schreibenden Filzstift. (Wegen evtl. unterschiedlicher Augenhöhe.) Markieren Sie den Durchblickspunkt über Ihrem Auge auf beiden Seiten mit einem senkrechten Strich und messen Sie den Abstand jeweils vom angekreuzten Durchblickspunkt bis zur Mitte der Tauchmaske. Tragen Sie diese Daten in das Bestellformular ein. So vorbereitet, schicken Sie uns die Tauchmaske zu.

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Messung der Nahteilhöhen bei Zweistärkengläsern  

Ziehen Sie einen Strich quer über die Tauchmaskengläser, für jedes Auge einzeln, 1 cm unter Pupillenmitte. Sie können auch individuell das Nahteil höher oder tiefer ansetzen. Die Nahteilhöhe sollte allerdings nicht niedriger als 18 mm betragen. Fixieren Sie mit Ihren Augen einen Punkt in gleicher Augenhöhe beim Geradeausblick. Sie können im Spiegel dazu mit einem Filzstift ein Kreuz genau über der Mitte Ihrer Pupille markieren. Sie müssen den Abstand der beiden Durchblickspunkte mit einem Maßstab oder Lineal für rechts oder links einzeln von der Mitte der Tauchmaske aus messen. Sie haben so für jedes Augen einzeln den Pupillenabstand gemessen. Anschließend messen Sie die Höhe des Nahteils ,und zw. vom tiefsten Punkt des unteren Tauchmaskenrandes bis 10 mm unter die angezeichnete Pupillenmitte. Sollte dabei die Höhe des Nahteils niedriger als 18 mm sein (dies ist für ein ausreichendes Blickfeld im Nahbereich nötig) müssen Sie eine andere Tauchmaske wählen, die ein tieferes Blickfeld nach unten freilässt.

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Dreistärkengläser oder Trifocalgläser  

Ab ca. dem 55. Lebensjahr ist ein Dreistärkenglas nötig, wenn Sie durchgehend alle Entfernungen sehen wollen. Mit einem Zweistärkenglas, also nur Ferne und Nähe, würde Ihnen der Mittelbereich zwischen 50 cm und 1 m, z.B. bei der Betrachtung von kleinen Fischen und Korallenblöcken, in diesem Entfernungsbereich fehlen. Die Nahstärke ist eigentlich nur für die exakte Ablesung von Instrumenten und Kameradaten in ca 30cm Entfernung unter Wasser (Armlänge) zu Ihrer Sicherheit absolut nötig. Dies kommt von der Brechzahl des Wassers. Wasser hat die Brechzahl 1,33, Luft 1,0. Das Brechzahlverhältnis ist wie 4:3, 40 cm sind unter Wasser 30 cm. Die Glasstärke, um scharf abzubilden, muß also im Nahbereich höher sein.

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Tauchen ist ein Hobby, bei dem im allgemeinen auf Sicherheit besonderer Wert gelegt wird. Auf zwei Gebieten allerdings ist das Verständnis, Notwendigkeiten, die zu dieser Sicherheit führen, in Betracht zu ziehen, sehr gering:

  1. beim Sehen...
  2. ...und in der Hygiene.

1. Sicherheit durch gutes Sehen beim Tauchen
 

Wir tauchen um zu sehen. Aber nicht nur das, wir müssen beim Tauchen auch so gut wie nur möglich sehen. Wer auch nur eine relativ geringe Fehlsichtigkeit hat, wird unter den kontrastarmen Bedingungen unter Wasser, die durch mehr oder weniger Schwebestoffe verursacht werden, eine sehr viel schlechtere Sehleistung als vergleichsweise an Luft erreichen. Untersuchungen haben dies eindeutig ergeben.

Was muß der Taucher unter Wasser sehen?

Im Fernbereich:

  1. Indikatoren für Strömungen und deren Richtung
  2. An der Sichtbarkeitsgrenze Bodenformationen
  3. Begleitende Taucher und deren Verfassung
  4. Begleitboote und andere Schiffe an der Oberfläche
  5. Angreifende Fische, z.B.: Riesendrücker

Im Mittelbereich:

  1. Giftige Tiere mit extremer Tarnung
  2. Mögliche Festhaltepunkte im Gelände
  3. Blickkontakte mit begleitenden Tauchern
  4. Strömungskanten

Im Nahbereich:

  1. Instrumente
  2. Zustand der Ausrüstung
  3. Mögliche Festhaltepunke und giftige Tiere

Fehlsichtigkeiten müssen deshalb beim Tauchen unbedingt korrigiert sein.

  • Die Kurzsichtigkeit: Läßt nur scharfes Sehen im Nahbereich zu.
  • Die Übersichtigkeit (oder Weitsichtigkeit): Kann in jungen Jahren durch die Naheinstellfähigkeit des Auges je nach Stärke mehr oder weniger gut ausgeglichen werden.
  • Die Alterssichtigkeit: Läßt kein scharfes Sehen im Nahbereich zu.
  • Hornhautverkrümmung: Sie verzerrt das Bild. Alle Fehlsichtigkeiten können mit einer Hornhautverkrümmung kombiniert sein.

In den letzten Jahren hat sich der Anteil fehlsichtiger Taucher, vor allem der alterssichtigen Taucher stark erhöht. Für alterssichtige Taucher ist es ein sehr hohes Risiko ohne Nahkorrektion zu tauchen. Bei Untersuchungen hat sich gezeigt, dass dieser Personenkreis die digitalen Anzeigen der Tauchcomputer, je nach Alter, ohne Nahkorrektur in der Tauchmaske, unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen nur sehr ungenau oder überhaupt nicht ablesen konnte. Wie wir immer wieder beobachten konnten, ist das Sicherheitsbewußtsein sowohl bei den Hobbytauchern, wie auch bei der Gruppe der professionellen Taucher in punkto Sehen noch sehr gering. Die Tauchtauglichkeitsuntersuchungen berücksichtigen die Kriterien des Sehens bisher nur sehr freizügig. Die damit befassten Organisationen sehen wohl die Zusammenhänge zwischen Sehen, Erkennen, Wahrnehmung und resultierenden richtigen oder falschen Reaktionen immer noch nicht in der Abfolge von Ursache und Wirkung. Dass schlechtes Sehen und Erkennen die Ursache von vielen leichteren oder auch schweren Taucherunfällen sein könnte, verbirgt sich den Tauchausbildern und den Verantwortlichen die mit der Sicherheit im Tauchsport befasst sind, oftmals. Der Grund liegt in der Schwierigkeit die Erkenntnisse anderer Fachgebiete in ihre Überlegungen mit einzubeziehen.

Wir tauchen um zu sehen.

Eigentlich ist das Erleben der Unterwasserwelt nur durch das Sehen möglich. Alle unsere anderen Sinne sind nicht auf eine so optimale Weise auf Wahrnehmungen unter Wasser eingestellt. Auch deshalb ist das Erforschen durch Sehen die eigentliche Antriebsfeder zu tauchen.

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2. Hygiene beim Tauchen  

Immer wieder erhalten wir gebrauchte Tauchmasken, um sie mit optischen Gläsern zu versehen, die einen schon auf den ersten Blick zu erkennenden schwarzen Belag an den Gläsern rund um die Dichtlippen des Maskenkörpers aufweisen. Dieser Belag deutet darauf hin, dass der Benutzer nicht besonders hygienisch mit seiner Tauchmaske umging. Er stammt von dem Pilz „aspergillus niger“. Der Pilz kann Erkrankungen der Lunge und mykotische Hauterkrankungen am Kopf auslösen. Außerdem sind Erkrankungen der vorderen Augenpartie möglich, besonders nach Verletzungen. Nicht alle Keime sind so gut sichtbar. Meist finden sich in solchen Tauchmasken auch noch viele andere Keime und Pilzsporen, die nicht mit den Atemwegen in Berührung kommen dürfen. Bekommen wir solche Tauchmasken zur Bearbeitung, legen wir sie sofort mehrere Stunden in eine Desinfektionslösung. Tauchmasken sollten nie naß gelagert und ungereinigt getrocknet werden. Mineralsalze lagern sich an der Oberfläche der Gläser ab und greifen sie an.

Sicher hat mancher Taucher davon gehört, dass nicht aus den Tarierwesten geatmet werden soll, da sich häufig Pilze der Gattung Aspergillus darin ansiedeln. Die Mundstücke der Lungenautomaten sind nach jedem Tauchgang besonders hygienisch zu behandeln, damit sich Verpilzungen erst gar nicht entwicken können. An die Verpilzung von Tauchmasken wird kaum gedacht.
Das Silikonmaterial von Tauchmasken und Mundstücken ist in seiner Materialstruktur sehr offenporig. Dadurch können sich die feinen Pilzfäden darin gut festsetzen. Sie sind, einmal eingeschleppt, nicht mehr herauszulösen.
Die Pilzsporen können aus der Tauchmaske über den Weg durch die Nase ebenso in die Lunge gelangen wie aus den Atemgeräten.
Eingeschleppt werden die Pilze und andere Erreger durch verseuchtes Süßwasser. Im Meerwasser sind kaum Keime.

Einheimische Gewässer:

Die Gefahr in unseren Süßwasserseen liegt in der Hauptsache an der Kontamination durch Fäkalien von Wasservögeln.

Wasser in Schwimmbädern:

Eine weitere Gefahr droht in Schwimmbädern. Die Pilze sind hier fast überall in mehr oder weniger geringen Mengen vorhanden. Im warmen, dampfigen Milieu der Tauchtaschen können sich dann Erreger in den nur oberflächlich ausgewaschenen, nicht desinfizierten Ausrüstungsgegenständen und Tauchmasken rasant vermehren.

Urlaubsgebiete:

In tropischen Gebieten kommt das an sich schon keimbelastete Süßwasser meist aus nur wenig tief im Boden liegenden Leitungen. Es wird auf seinem Weg zu den Zapfstellen im Bungalow meist auf 30° bis 60° durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Dies ergibt ein ideales Milieu für Pilze und Keime aller Art, auch Legionellen.

Die Süßwasserbecken zum Auswaschen der Tauchanzüge und Geräte auf den Tauchbasen sind meist, wenn sie nicht entsprechend desinfiziert werden, wahre Keimzuchtbecken.
Neuerdings gibt es Desinfektionslösungen, die sich zur Reinigung aller Tauchutensilien bestens eignen. (Siehe Artikel in der Tauchzeitschrift „Tauchsport“ Juni/Juli 2004) Hat man keine Desinfektionsmöglichkeit zur Hand, sollte man im Tauchurlaub, z.B. in den Tropen, die Tauchmaske über Nacht ganz in einen Behälter mit Meerwasser eintauchen. Dann ist sie auch vor den überall gegenwärtigen Kakerlaken geschützt. Diese beissen meist nachts mit Vorliebe Stücke aus dem Dichtrand, so dass die Tauchmaske an der Gesichtsoberfläche nicht mehr richtig abdichtet. Auch Mundstücke von Schnorcheln und Lungenautomaten zeigen oft die typischen Verbisskerben. Diese Silikon hungrigen Tierchen werden von Tropen - Neulingen nur sehr selten beachtet.

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Wie verhindert man das Beschlagen der Tauchmasken?

Neue Tauchmasken beschlagen gerne bei den ersten Tauchgängen. Der Grund ist ein Trennmittel aus der Gußform, in der die weichen Silikonmaskenkörper gegossen werden. Dieses Trennmittel legt sich am Glas an, wenn es den Maskenkörper berührt. An diesen Berührungsstellen beschägt das Glas. Der Belag auf dem Maskenkörper braucht etliche Tauchgänge und gründliches Abreiben. Er läßt sich durch kein für die Tauchmaske unschädliches Lösungsmittel kurzfristig entfernen. Häufiges Abwaschen mit Spühlmittel und anschließendem Abreiben mit einem weichen Tuch hilft noch am besten.
Vom Glas kann der Belag mit einer aus Schlemmkreide bestehenden Polierpaste oder am einfachsten mit einer ganz normalen Zahnpasta, in der ebenfalls Schlemmkreide enthalten ist, abpoliert werden. Dazu benutzt man ein Stück von einem alten, sauberen Leinentuch und poliert unter Druck mit kreisenden Bewegungen das Glas blank. Nachher spült man es mit Süßwasser ab. Diese Prozedur kann so oft nötig sein, bis der Maskenkörper frei vom Trennmittel ist.
Gegen temperaturbedingtes Beschlagen gibt es von verschiedenen Tauchsportartikelherstellern Antibeschlagmittel. Individuell bedingte allergische Wirkungen sind aber zu berücksichtigen. Wir empfehlen
Antibeschlagmittel von Beuchat.
Durch temperaturbedingtes Beschlagen hilft immer noch am besten auf der Glasinnenseite der Maske verriebene Spucke. Aus hygienischen Gründen muß dabei besonderes Augenmerk auf die Reinigung gelegt werden.

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Reinigung von Tauchmasken

Tauchmasken sollten nach Möglichkeit nur mit keimfreiem Süßwasser gereinigt werden. Das allein reicht aber oftmals nicht aus, um bereits in die Maske eingeschleppte Keime und Pilzsporen zu vernichten. Besonders Süßwasser aus Leitungen in tropischen Gebieten, Süßwasserseen mit Vogelbesatz und Schwimmbäder sind mit allen möglichen Keimen kontaminiert. Dem zum Reinigen zu benutzenden Süßwasser setzt man am besten ein Desinfektionsmittel zu. Neuerdings sind verschiedene Mittel im Handel erhältlich. (z.B.: Scubasept von Jaxeurope, oder Myrazyme)

Oftmals setzt sich, wenn in Korallengebieten getaucht wird, Korallensand unter die Dichtung der Gläser. Der Korallensand unterwandert aus Gründen seiner Struktur die Dichtungen. In die Maske dringt, an den Sandkörnern vorbei, Wasser in die Maske ein. Um den Sand heraus zu bekommen, müssen die Gläser herausgenommen werden. Nicht von allen Tauchmaskenfabrikaten halten die Sprengringe, die die Gläser halten, die Belastung des mehrmaligen Öffnens aus. Billige Nachahmererzeugnisse sind oftmals aus sprödem, nicht belastbarem Material hergestellt. In solche Erzeugnisse sollten keine teuren, optischen Gläser eingesetzt werden.
Auch wenn sich ein schwarzer Belag (aspergillus niger) in der Maske zeigt, ist die Maske zu demontieren und die Einzelteile längere Zeit in Desinfektionslösung zu legen. Die Teile sollten dann mit einer alten Zahnbürste gründlich abgeschrubbt werden. Ist der Pilz erst einmal in die grobe Molekularstruktur des Silikonmaterials eingedrungen, kann die entstandene Verfärbung nicht mehr entfernt werden. Es gelten die Regeln:

  1. Tauchmasken nie in den Sand legen!
  2. Tauchmasken mit desinfizierender Lösung reinigen!

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